Prottes liegt im Wiener Becken. Dieses Becken entstand vor ca. 25 Millionen Jahren (Miozänzeit). Zu dieser Zeit war es von einem Meer, später von einem Süßwassersee erfüllt, dessen Ablagerungen den Untergrund des Beckens von mehreren tausend Metern bildet.
Diese Schichten enthalten das für die Gemeinde Prottes wirtschaftlich bedeutende Erdöl.
Die Meeresablagerungen im Untergrund des Wiener Beckens sind nicht nur in Bohrungen, sondern auch an der Oberfläche sichtbar. Durch den Abbau der Sandgrube Prottes kamen auch zahlreiche Fossilien zum Vorschein. Meistens handelt es sich nur um einzelne Knochenstücke, Zähne und Kieferfragmente.
Doch 1956 wurde aus den Sandablagerungen sogar ein vollständiger Schädel des hornlosen Nashornes "Aceratherium incisivum" gefunden. (Aceratherium incisivum)
Weiters, für diese Gegend typisch, ist der Löß zu nennen. Ein eiszeitlicher Flugstaub, der durch den Westwind auf den Ostabhängen der Hügel abgelagert wurde.
In den Löß wurden überall in Niederösterreich und sowie auch in Prottes viele Weinkeller angelegt.
Weinkeller von Prottes
Doch nicht nur der Weinbau spielt in Prottes eine wichtige Rolle, sondern auch die Landwirtschaft ist von Bedeutung.
Dies beweist die "Dreifelderwirtschaft" im 17. Jahrhundert :
Die Landwirtschaft erfolgte durch eine Dreifelderwirtschaft. Bei dieser Bewirtschaftungsform wurde die Ackerflur in 3 große Felder geteilt. Die Äcker wurden nicht gedüngt und der wenige Naturdünger wurde für die Weingärten benötigt.
Eines von drei Feldern wurde mit Winterfrucht (Roggen od. Weizen) bestellt und daher Winterfeld oder das schwere Feld genannt.
Das zweite Feld wurde mit Sommergetreide (Hafer, Gerste) bebaut und Sommerfeld oder das geringere Feld bezeichnet.
Das dritte Feld blieb brach liegen, deshalb der Name Brache oder Brachefeld. Im darauffolgendem Jahr wurde das Brachefeld das Winterfeld, das Winterfeld das Sommerfeld, und dieses die Brache.