Jagdgenossenschaft Prottes

Foto für Jagdgenossenschaft Prottes

Jagdleiter:   Karl Stradner

Jagdgebiet:   1342 ha, davon 50 ha Wald

Bejagde Fläche:   ca. 1002 ha

Mitgliederstand: 16

Jagdaufsichtsorgane:  2

Wildvorkommen:  Reh-, Rot- u. Schwarzwild, Hase, Wildkaninchen, Fasan, Rebhuhn, Wildente, Schnepfe;  Fuchs, Dachs, Iltis, Stein- und Edelmarder, Marderhund, Bussard, Weihe, Milan, Sperber, Habicht, Falke, Eichelhäher, Ringeltaube

Wildbejagung: Im Rahmen der NÖ Schon- und Schusszeitenverordnung, laut behördlich bewilligtem Abschussplan

Lebensraum des Wildes: Wein- und Obstkulturen, Getreide, Zuckerrüben, Mais, Ölsaaten, Brachflächen, Feucht- und Trockenbiotope

Gedenkstätte: seit 1976 Hubertuskapelle (geg. der OMV-Schießstätte gelegen)

Beitrag zur Umwelt: Aufforstungen, Flurreinigungen, Schaffung neuer Wildlebensräume

G e s c h i c h t l i c h e s

Ab dem Übergang des Jagdrechtes auf die Grundbesitzer im Jahre 1850 gibt es bis in die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg leider keine Überlieferungen.

Nach 1945 wurde, mangels geeigneter Jagdgesetze, von der Besatzungsmacht ohne Rücksicht auf Schuß- und Schonzeiten "gejagt", sowohl mit Armeewaffen wie auch mit den Jagdwaffen, die ja 1945 ausnahmslos abgeliefert werden mussten. Erst 1947 wurde das langersehnte Niederösterreichische Jagdgesetz im Landtag verabschiedet, und im Jahre 1948 begann die erste Jagdperiode, wobei es - ebenso wie in der zweiten von 1954 - 1959 - nur einen Pächter und Jagdausübungsberechtigten gab. Die einzelnen Jäger durften die Jagd nur dann ausüben, wenn sie vom Jagdpächter eingeladen waren. Der erste Jagdpächter war Altbürgermeister Johann Kandler.

Die Strecken waren anfänglich sehr gering. Im Jahre 1954 erreichte die gefürchtete Myxomatose, von Frankreich ausgehend, Österreich und vernichtete den Kaninchenbesatz fast vollständig.

Mitte der 50er Jahre stieg der Feldhasenbesatz dank mühsamer Hege an, doch 1974 trat plötzlich das große "Hasensterben" auf, von dem sich der Bestand seither nicht mehr recht erholte.

1960 begann die 3. Jagdpachtperiode. Gleichzeitig wurde die Jagdgesellschaft Prottes gegründet (Jagdpacht jährlich S 3.000,--). Gründungsmitglieder waren als Jagdleiter Mangel Franz, Stellvertreter Demmer Leopold und Brenner Wilhelm sowie 15 Mitglieder. Weitere Funktionen hatten als Kassier Helmer Gregor und als Schriftführer Eminger Richard inne.

1961 wurde erstmalig Wildschaden durch Schwarzwild verursacht. Der Weidmann Stradner Karl hatte in diesem Jahr besonderes Jagdglück, er erlegte 4 Wildsauen. Die fünfte "Sau" des Weidmannes war ein Jägerscherz und spielte sich so ab:

In den Abendstunden schoß er auf eine vermeintliche Sau. Diese war jedoch ein Hutschpferd, kunstgerecht ausgestopft und von einem Sattler genäht, auf Schlittenkufen montiert und somit sehr beweglich. An einem Strick zogen ein Förster und zwei Weidkameraden die Sau an der Reviergrenze durch die Frucht. Bei der Nachsuche klärte sich die Angelegenheit dann auf, es gab großes Gelächter von beiden Seiten. Bis tief in die Nacht wurde die Sau totgetrunken. Zur Ehre des Jägers Stradner sei gesagt, dass sie einen tadellosen Blattschuß erhalten hatte.

Im Jahr 1962 musste der Rebhuhn- und Fasanhennenabschuss lauf Verordnung des N.-Ö. Landesjagdverbandes wegen zu geringen Bestandes eingestellt werden. Auch Rehwild- und Hasenbesatz waren sehr niedrig.

Im Jahr der neuen Jagdperiode (1966, die Pacht wurde auf S 4.000,-- erhöht) wurde beim Ernestinenhof ein Windschutzgürtel angelegt und auf über 2 ha Pachtäcker Wildfutter gebaut. Im Jahre 1969 wurden im Matzner Wald, im Stiftsrevier Klosterneuburg ,in einem Wildgatter Mufflons ausgesetzt.

Im August 1970 wurde die Schießstätte der Sektion Schießsport des SC ÖMV eröffnet. Diese stellt eine der modernsten Anlagen Österreichs dar und liegt zirka 350 m vom nördlichen Ortsausgang in Klein-Prottes entfernt.

Das folgende Jahr war das Jahr der Fasane und Rebhühner. Über 700 Fasanhähne und 200 Rebhühner kamen zur Strecke. Erstmalig wurde in der neuerbauten Groß-Sporthalle der Jägerball abgehalten, der zu einer traditionellen Veranstaltung werden sollte.

Auch in den Folgejahren konnte die Jägerschaft gute Niederwildstrecken melden. Doch 1974 trat plötzlich das große "Hasensterben" auf, nachdem sich der Bestand ab Mitte der 50er Jahre erholt hatte und angestiegen war.

Ein großer Tag für die einheimische Jägerschaft war die Einweihung der Hubertuskapelle vis à vis von der ÖMV-Schießstätte am 27. November 1976. Die Kapelle wurde auf Initiative des Hegeringleiters Leopold Demmer aus freiwilligen Spenden erbaut.

Danach leitete Lobner Otto, mit seinen Stellvertretern Weiß Josef und Lederer Anton (gleichzeitig Jagdaufseher), Kassier Demmer Karl jun. und Schriftführer Eminger Richard die einheimische Jägerschaft.

  

Lageplan